Jedenfalls nicht immer nur an die Arbeit. Das ist grundsätzlich in Ordnung und gesund. Ungesund – für Mitarbeiter und Unternehmen – wird es dann, wenn sie mit den Gedanken dauerhaft woanders sind.
Haben Sie auch kürzlich Berichte über die Allianz-Stress-Studie gelesen? Dort steht, dass sich knapp 40% der Österreicher durch den Beruf gestresst fühlen und immerhin 25% durch Stress im Privatleben. Als Führungskraft bzw. Unternehmer können sie den beruflichen Stresslevel Ihrer Belegschaft weitgehend beeinflussen. Warum nur weitgehend? Weil persönliches Stressempfinden nicht nur eine Frage der äußeren Belastungen, sondern auch der inneren Antreiber ist (Sei perfekt! Sei stark! usw.). Und es ist auch eine Frage der inneren Einstellung zu den äußeren Rahmenbedingungen. Wird eine Belastung als sinnvoll erlebt, kann sich Stress sogar positiv auf die Weiterentwicklung auswirken. Und es gibt unzählige Wege, mit Herausforderungen sinnvoll umzugehen und den persönlichen Sinn im Job zu finden – ungeachtet aller äußeren Faktoren. Informationen dazu gibt es hier.
Praktisch gar nicht beeinflussen können Sie den privaten Stresslevel Ihrer Mitarbeiter. Was aber nicht heißt, dass Sie keine Unterstützung anbieten können. Immer mehr Unternehmen erkennen nämlich den Wert einer externen, anonymen Mitarbeiter-Beratung als wesentlichen Beitrag zur Betrieblichen Gesundheitsförderung und Burnout-Prävention. Dieses Konzept, engl. Employee Assistance Program (EAP), ist ebenso einfach wie effektiv: Das Unternehmen investiert einen sehr geringen monatlichen Betrag pro Mitarbeiter. Im Falle von nicht oder nur schwer zu bewältigenden Belastungen (beruflich oder privat) können Mitarbeiter anonyme und kostenlose Beratung außerhalb der Firma in Anspruch nehmen. Dadurch werden sinnvolle Lösungswege und Perspektiven erkannt, die die Mitarbeiter entlasten und wieder in die Selbstwirksamkeit führen. Und sogar die im selben Haushalt lebenden Angehörigen können diese Beratungsleistungen in Anspruch nehmen. Warum? Nun, woran denken Mitarbeiter den ganzen Tag, wenn Kinder oder Partner Probleme haben? Eben.
Der Begriff „Work-Life-Balance“ wurde fälschlicherweise oft so verstanden, dass die Arbeit nicht zu sehr ins Privatleben hineinwirken sollte. Die Auswirkungen des Privatlebens auf Engagement und Gesundheit am Arbeitsplatz wird aber gern unterschätzt. Das lässt sich ändern. Indem wir unseren Mitarbeitern und Führungskräften Wege zur sinnvollen Bewältigung der privaten und beruflichen Herausforderungen aufzeigen, und durch sinn- und lösungsorientierte EAP-Beratung im Falle des Falles. Das macht den Kopf frei für die eigentliche Arbeit und das Privatleben erholsamer und erfüllter.
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